Hildegard Linn, Den Glauben
tanzen - Tänze zur Messe und zur Weihnacht, Dieter Balsies Verlag,
Kiel 1993, 61 Seiten, DM 18,80.
Das Büchlein „Den Glauben tanzen"
von Hildegard Linn stellt eine Anleitung für Tänze zur „Misa
Criolla" und „Novidad Nuestra" von Ariel Ramirez dar. Eine Kassette oder
eine CD mit der dazugehörenden Musik liefert der Verlag auf Wunsch
mit (Heft u. MC DM 39,80; Heft u. CD DM 45,-; nur MC DM 24,-; nur CD DM
29,-). In den beiden Kompositionen sind südamerikanische Lieder und
Tänze verarbeitet. Dementsprechend lauten die Texte der Lieder spanisch.
Jedoch befindet sich im Anhang eine deutsche Übersetzung der Texte
und der Bibelstellen.
Erfreulicherweise sieht die Autorin
den Einsatz der Tänze nicht in erster Linie in der Liturgie, sondern
schlägt vor, Texte und Tänze zunächst in Gruppen zu erarbeiten.
Den jeweiligen Tanzanleitungen ist die Bedeutung der tänzerischen
Symbolik und eine Erklärung der Choreographie vorangestellt. Die Anleitung
selbst ist ausführlich und geht auch auf die Gliederung der Musik
ein. Auf diese Weise beugt die Autorin dem Eindruck vor, ihre Tanzanleitungen
seien „Rezepte" für den Umgang mit der Musik. Denn der Tanz wird ganz
und gar von der mitreißenden Musik geprägt. Die Tanzanleitung
ist durch Skizzen ergänzt, die vor allem die Armhaltungen verdeutlichen.
Trotz der recht ausführlichen
Anleitungen dürfte es allerdings für Tanzungeübte schwierig
sein, sich die Tänze allein dem Buch nach zu erarbeiten. Das gilt
vor allem für die Weihnachtstänze, denen das Weihnachtsevangelium
nach Matthäus bzw. Lukas zugrundeliegt. Wer sich allerdings ganz in
die Musik hineingibt, wird zu den Choreographien sicher einen Zugang finden,
da sie den verschiedenen Teilen der Lieder nachempfunden sind. Auf diese
Weise fügen sie sich natürlich in die Musik ein.
Insgesamt eignet sich das Werk von
Hildegard Linn gut dazu, einen tänzerischen Einstieg zur „Misa Criolla"
und zu „Novidad Nuestra" zu finden. Weniger Tanzerfahrene erhalten durch
dieses Buch einen Zugang für die Arbeit mit Tanzgruppen. Viele Aufführungen
der „Misa Criolla" durch kirchliche Gruppen sind letztlich von seinen Vorschlägen
geprägt. Positiv ist, daß es dem Leser nicht durch fertige Rezepte
für den Umgang mit der Musik „versklavt", sondern auch Raum läßt
für eigene Gestaltung, Fragwürdig bleibt allein für den
Einsatz der Tänze im Gottesdienst, daß für die Musik auf
die
Kassette oder CD zurückgegriffen werden muß.
Claudia Brüser
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