Sebastian Painadath:
Das Sonnengebet. Eine leibbezogene Form des Morgengebets aus Indien, hg.
v. Missio – Internationales Katholisches Missionswerk, München 1995,
59 Seiten, DM 13,90.
Hubert Wurz: Das indische Sonnengebet,
Pattloch Verlag, Augsburg 1996, 144 Seiten, DM 29,80.
Oft genug habe ich andere und mich
gefragt, ob es legitim ist und zudem für uns Mitteleuropäer auch
sinnvoll, uns nach Belieben aus asiatischen oder afrikanischen Religionsformen
einzelne Elemente auszuwählen. Nicht nur, daß ich einen solchen
Eklektizismus aus Gründen spiritueller Wahrhaftigkeit für fragwürdig
halte (denn man sucht sich natürlich nur die angenehm scheinenden
Elemente heraus, ohne die Verbindlichkeiten der Religionen anzunehmen).
Ich denke auch, daß man ruhig ein paar Hemmungen haben darf, beliebig
über die Werte und geistigen Reichtümer anderer Religionen und
Kulturen zu verfügen, selbst dann, wenn sie sich nicht entfernt so
aggressiv dagegen verwahren wie der fundamentalistische Islam. Ferner möchte
ich bezweifeln, ob man weitab von deren kulturellen Kontext die Formen
wirklich richtig begreifen und verinnerlichen kann. – Nun sind es ja aber
in allen Kulturen Menschen, und so findet sich vielleicht doch Gemeinsames
und Übertragbares, jedenfalls kommt es auf den Versuch an, dies zu
überprüfen.
Noch nicht lange liegen zwei Druckschriften
vor, die beide das indische „Sonnengebet" deutschsprachigen Lesern nahebringen
wollen. Weil sie exakt die gleiche Materie behandeln, liegt es nahe, diese
beiden Veröffentlichungen miteinander zu vergleichen.
Zunächst hat der indische Jesuit
Sebastian Painadath, der seit 15 Jahren immer wieder in Deutschland Kurse
über Meditation und leibbezogenes Gebet gehalten hat, über das
katholische Missionswerk MISSIO ein kleines Büchlein herausgebracht,
das für ein solches Beten eine praktische Hilfe sein möchte.
Das Heftchen läßt erkennen, daß es dem Autor weniger um
eine Präsentation des „Sonnengebetes" geht als um eine Hinführung
zu einem leibbezogenen Betens.
Darum – im Umfang eines Drittels
des nur 15 x 15 cm großen, 59seitigen Heftchens – gibt der
Autor eine grundsätzliche Einführung in seine spirituelle Einordnung
eines leibintegrierten Betens. Mit einfachen, aber treffenden Worten interpretiert
er christliche Spiritualität als die Erfahrung des Inkarnationsvorganges:
„Die Erfahrung des eigenen Leibes als Ort der heilenden Wirkung des göttlichen
Geistes ist daher die Grundlage einer integrierten Spirituali-tät."
(8) Sodann leitet Painadath über zur Annäherung an das „Sonnengebet",
die er als „klassische Form des leibbezogenen Betens" (10) deklariert,
deren intentionale Herleitung (nicht Herkunft) und Bezug zur Sonne der
Autor aus den Veden erklärt. Leider ist nicht zu erfahren, ob und
inwieweit dieses „Sonnengebet" als eine feste Größe in den christlichen
Gemeinden oder in nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften Indiens praktiziert
wird. Die solare Ausrichtung dieses Betens ergibt sich äußerlich
aus dem Übergang von der Finsternis zum Licht in den frühen Morgenstunden
wegen „bestimmter Schwingungen beim Sonnenaufgang" (11f), innerlich wird
dabei die „Kraft der inneren göttlichen Sonne freudig und dankbar
wahrgenommen" (12). Die Gebärden und Haltungen sollen dazu dienen,
über den Leib und damit tiefergehend als über das Denken das
Leben zu verändern. Sie drücken „die Grundeinstellungen des Umgangs
mit Menschen und Natur" aus (12). Allerdings betont Painadath die Absichtslosigkeit
eines solchen Betens: „Wie eine Lotusblüte strahlend im göttlichen
Sonnenlicht da sein – darum geht es hier." (14)
Der praktischer Teil des Büchleins
ist sehr übersichtlich gestaltet: Jede der zwanzig Haltungen und Gebärden
ist auf der linken Buchseite durch ein Foto mit der (in Deutschland lebenden)
indischen Tanzlehrerin Sophie D’Souza als Modell illustriert, dazu mit
einer kurzen Anleitung versehen. Auf der gegenüberliegenden rechten
Buchseite nennt obenauf in großer Schrift je ein Satz eine kompakte
Gebetsaussage zu der entsprechenden Haltung oder Gebärde, z.B.: „Ich
verneige mich in Ehrfurcht vor der Schöpfung." zu einem Niederknien
mit zur Erde geneigten Oberkörper mit ausgestreckten Händen,
„Tiefer kann ich nicht fallen als in den göttlichen Grund, der mich
immer trägt." zu einem gänzlichen Niederlegen auf den Boden (Prostratio)
mit aufgestützten Armen, „Laß mich ein Segen sein für die
Menschen um mich." zu einem langsamen Ausbreiten der Hände und Arme
usw. Zu diesem Gebetssatz gehören jeweils noch zwei passend angeführte
Zitate als Anregung zur Meditation, und zwar eines davon aus dem Neuen
Testament, das andere aus den geistlichen Schriften Indiens (Bhagavad-Gita,
Rig-Veda, Katha Upanishad etc.).
Das Ganze ist übersichtlich,
klar und leicht nachzuvollziehen – allerdings nicht alle der vorgeschlagenen
Haltungen. Im praktischen Vollzug zeigt sich mit nur aller wünschenswerten
Klarheit, daß einige dieser Haltungen nicht nur anstrengend sind,
sondern daß man sogar trainiert sein muß, um darin wirklich
beten bzw. meditieren zu können. Denn solange man überwiegend
von den körperlichen Mühen in Beschlag genommen ist, läßt
sich schwerlich freien Geistes beten. Beispielsweise die Haltung der „Brücke"
(Füße und Hände auf den Boden aufgesetzt, der Körper
bildet einen Bogen) hält man nicht lange durch, auch eine einseitige
Kniebeuge mit aufgesetzten Händen, einem nach hinten gestreckten Fuß
und aufgerichtetem Oberkörper ist anstrengend, ebenso eine Prostratio
mit aufgerichtetem (und den Händen abgestütztem) Oberkörper.
Aber man braucht ja nicht sämtliche Haltungen auszuüben und die
gesamte Abfolge abzuleisten, einige wenige Haltungen und Gebärden
reichen durchaus, Painadath betont ausdrücklich, daß es nicht
um Leistung, sondern ums Sein geht (13).
Allerdings suggeriert die präsentierte
Form des „Sonnengebetes" durch ihren Namen wie vom Ablauf der Haltungen,
daß es sich um eine beabsichtigte Einheit handelt. Danach fühlt
man sich ambitioniert, den gesamten Ablauf zu absolvieren. Doch mit zwanzig
Gebärden und Haltungen einschließlich jeweiliger Gebetsaussagen
und Meditationen hat man körperlich wie mental reichlich zu tun und
weit mehr als nur ein lebendiges Morgengebet. Man muß sich darum
wirklich davon freimachen, die vorliegende Form als ein Drängen zur
Vollständigkeit zu begreifen. Aber was bedeutet die Rede vom „Sonnengebet"?
Mindestens für die hiesige Praxis empfiehlt der Autor, seine eigene
Form mit eigenen Gebärden zu entwickeln (13). Das nährt ganz
heftig den Zweifel daran, ob wir es hier mit einer authentischen indischen
Gebetsform zu tun haben – die wir unter dem Titel des „Sonnengebetes" eigentlich
erwartet hatten. Aber darüber erfährt man als Leser bei Sebastian
Painadath nichts weiteres. Irgendwie bleibt diese „leibbezogene Form des
Morgengebets aus Indien" (Untertitel) unerschlossen, fremd und nicht ganz
durchsichtig.
Aber zum Glück gibt es inzwischen
die Anleitung ebenfalls zum indischen „Sonnengebet" des deutschen Franziskanerpaters
Hubert Wurz, die sich fast als ein Glanzstück der Hinführung
zu einer solchen Gebets- und Meditationsform erweist. Wurz verfügt
über eine jahrzehntelange Erfahrung mit dem Yoga und weiß dieses
„Sonnengebet" oder den „Gruß an die Sonne" bestens nachvollziehbar
in den Yoga einzuordnen. Unübersehbar und ganz hervorragend ist Wurz’
didaktisches Bemühen: Die Leser werden kleinschrittig an ein solches
Tun geführt, es werden ihnen dazu alle erdenklichen Hilfen angeboten,
außerdem ist es Wurz auch sehr wichtig, daß man begreift, was
man tut. Zunächst einmal erfahren die Leser, daß sie hier Yogaübungen
begegnen, die unter die Kategorie „mittelschwer, nur für regelmäßig
Übende" fallen (21) und daß der so anheimelnd klingende „Gruß
an die Sonne" nichts mit Beschaulichkeit zu tun hat. Es geht hier – das
wird im Unterschied zum erstgenannten Heftchen dankenswerterweise eindeutig
– wirklich ums Üben, und zwar von Leib und Geist bzw. Psyche, und
nicht um Erbaulichkeit. Hubert Wurz bedenkt sorgfältig alle äußeren
Umstände eines solchen Tuns: die zeitliche und örtliche Situation,
die psychische Disposition, aber auch die körperlichen Grenzen. In
bezug auf letztere hält er dezidierte Übungshilfen und Reduktionen
bereit. Ausgiebig vermittelt er (unter Verwendung von Hymnen) den Lesern
die Symbolik der Sonne in den Religionen und erklärt ein befriedigendes
Verständnis für heute. Spürbar behutsam will er spirituell
Suchende einladen, hier einen (neuen) Zugang zu finden. Die Didaktik von
Wurz geht sogar so weit, daß er ein eigenes Kapitel mit imaginären
Fragen und Antworten einfügt. Außerdem bietet er Orientierung
und zuverlässige Adressen im bunten Yoga-Markt an, ferner ein kleines
Literaturverzeichnis zum Weiterlesen. Das alles ist sehr eindrucksvoll.
Allerdings fallen die Auskünfte
in dem Frage-Antwort-Kapitel allzu anspruchslos aus. Beispielsweise erfährt
man hier über die Herkunft des „Sonnengebetes" lediglich, daß
dies in Indien eine lange Tradition habe und im Laufe der Zeit der religiöse
Inhalt mehr und mehr verloren gegangen sei (126). Und etwa auf die imaginäre
Frage, warum „uns" das Beten so schwer falle (wohl dem, der nicht automatisch
assoziiert, den Indern falle dies viel leichter, und ein Kompliment dem,
der sich hier fragt, ob in den indischen Religionen „Beten" Selbiges wie
im mitteleuropäischen Christentum meint!), antwortet Wurz denkbar
simpel, Beten sei uns als Pflicht gelehrt und damit vermaledeit worden
(130). Kein Wort darüber, daß die Mühsal des Gebetes wohl
nicht wenig mit der anreizsüchtigen, unsteten Psyche des Menschen
zu tun hat und daß deswegen selbst Inder jahrelang den Weg nach innen
und den der Askese üben müssen. – Ob die Leute, die monatelang
intensiv den „Sonnengebet"-Yoga üben, tatsächlich solche geistlichen
Anfänger wie die imaginären Adressaten des Frage-Antwort-Spieles
sind? Wohl kaum, aber weil der Autor das zu glauben scheint, muß
man sich auch in bezug auf die eingangs angerissene Problematik der Sinnhaftigkeit
und der Legitimität des spirituellen Eklektizismus nach der bescheidenen
Frage „Bringt mich Yoga mit meinem christlichen Glauben in Konflikt?" mit
der ebenfalls flachen Antwort zufriedengeben, daß Yoga nur eine Methode
und von daher religiös universell nutzbar sei (131). Nun gut, Methoden
sind vielleicht tatsächlich eher ausleihbar als Inhalte. Allerdings
gibt es keine abstrakten Methoden als solche, jedenfalls keine spirituellen,
und der Autor selbst weist in seinem Vorwort darauf hin, daß die
westliche Philosophie eine grundsätzlich andere sei als die östliche,
d.h. eine andere Methode verfolge (vgl. 9f). Insofern ist auch hier nicht
beantwortet, ob eine solche Anleihe wie in diesem Fall das „Sonnengebet"
den gleichen Sinn macht und insbesondere die – zumindest behauptete – Dichte
und Tiefe erreicht wie im originalen Kontext. Daß diese Methode auch
in westlicher Verwendung irgendwie hilfreich ist, ist nicht das Problem.
Doch hier geht es ja nicht um jedweden Nutzen, sondern um die Tiefe, und
deswegen muß die Frage gestattet sein, ob man mit der hiesigen Verwendung
importierter spiritueller Praktiken die gleiche Tiefe findet wie in deren
authentischen Bezugsrahmen. Es muß einfach skeptisch stimmen, wenn
ausgerechnet auf der Suche nach Tiefe die eigenen Traditionen und die eigene
Glaubensgeschichte gewogen und als zu leicht befunden werden, um bei einem
selektiven Gebrauch entfernter Spiritualität größere Reichtümer
zu finden. Haftet die Tiefe bereits an der Methode? Bei aller Anerkennung
der gründlichen Arbeit von Wurz bleibt doch in diesem Punkt ein schales
Gefühl. Was Wurz an vielen Stellen seines Buches (z.B. 89f, 93 u.v.ö.)
als die Errungenschaften der Yoga-Übungen nennt, klingt m.E. weitgehend
– mit Verlaub – nach Psychohygiene, nicht aber nach dem Wachsen in die
Anschauung Gottes hinein.
Hubert Wurz geht mit seiner Unterweisung
einen zwiefachen Weg von „Methode" und Geistlichem, und vielleicht muß
man einen solchen Weg gehen, wenn man das „Sonnengebet" in unseren Breiten
wählt. In ihrer geistlichen und geistlich-didaktischen Ausgestaltung
ist Wurz’ Anleitung sicher überzeugend. Die Anweisungen gliedern sich
jeweils in vier Punkte: Zunächst erfolgt eine ausführliche Beschreibung
der Körperhaltung, dann schlägt der Autor einen kurzen, prägnanten
Gebetsimpuls vor („Herr, da bin ich!", „Herr, gib mir einen guten Start
in den Tag!", „Herr, ich lasse los, was ich unbewußt festhalte!"
usw.), es folgt ein ausführlicheres Gebet, schließlich ein Meditationstext
(vielfach aus der Feder des Autors). Mit diesen Angaben und Texten kann
man gut zurechtkommen und wird geistlichen Gewinn haben, d.h. wird tatsächlich
neu, anders und intensiver auf den Tag und sein Durchleben in der Sonne
der göttlichen Liebe ausgerichtet.
Um die „Methode" geht es nun darin,
wenn der Autor im Unterschied zu Painadath hier auf einem exakten Nachvollzug
der Haltungs-Beschreibungen besteht (24). Dabei erläutert er jedoch
nicht, was an diesen speziellen Haltungen (mit den etwas gewöhnungsbedürftigen
Bezeichnungen wie „Hundestellung") so wichtig sein soll und wovon sie sich
herleiten. Wurz gibt lediglich an, der Sonnengruß beinhalte „eine
Fülle von Symbolen" (116). Dieser Mangel ist deswegen so bedauerlich,
weil die Bedeutungen der Haltungen nicht evident sind, und es scheint,
als ob die Deutungen nachträglich erfolgt seien, zumal Painadath teilweise
anders interpretiert. Vor allem ergibt der Vergleich mit Painadath ein
anderes Spektrum von Haltungen. Wurz beschränkt sich auf dreizehn
Übungen, von denen sich sechs (sozusagen auf dem „Rückweg") wiederholen,
Painadath bietet zwanzig verschiedene, wobei die Haltungen der beiden Referenten
des „Sonnengebetes" zum Teil differieren. Wie kann das so beliebig sein?
Wurz erläutert, der „Gruß an die Sonne", dessen Ursprung man
in Persien vermute und der etwa im siebten vorchristlichen Jahrhundert
in die vedische Religion aufgenommen worden sei, sei in die Übungspraxis
vieler Yoga-Richtungen in unterschiedlichen Längen und Reifen-folgen
integriert (115). Es bleibe „festzuhalten, daß der ,Gruß an
die Sonne’ keine reine Verehrung der Sonne" sei, sondern genauso die „innere
Sonne" im Menschen meine (116). Daß Wurz an anderer Stelle angibt,
der religiöse Inhalt des „Sonnengebetes" sei zunehmend verlorengegangen,
ist schon erwähnt.
Dies alles wirft nun die Frage auf:
Was ist dann „Das indische Sonnengebet"? Gibt es ein solches überhaupt?
Sollte man nicht besser von einer bzw. von verschiedenen indischen Yoga-Meditationen
mit Ausrichtung auf die Sonne sprechen? Warum kann man hier so methodisch
und selektiv verfahren (warum braucht man z.B. nicht die näheren Symboldeutungen
und kann die Haltungen so einfach mit Bibelstellen unterlegen)? Treffen
wir hier nur noch auf Reste einer mehr oder weniger säkularisierten
vedischen Tradition, aus denen nun in Europa – entfernt von den authentischen
Wurzeln – etwas Neues gemacht wird? Wenn dies so ist, spricht grundsätzlich
nichts dagegen, in dieser Weise kreativ zu verfahren, und Painadath ermutigt
ja auch sehr, eine eigene Weiterführung zu entwickeln. Aber dann sollte
man das auch sagen und auf den Nimbus der weisheitlichen Tradition verzichten.
Außerdem darf man dann fragen, warum es gerade diese (z.T. schwer
verständlichen) Haltungen sein sollen, warum nicht beispielsweise
die Neun Gebetsweisen des Hl. Dominikus mit ihren Ausrichtungen auf Christus
(als „sol invictus") ebenfalls geeignet wären, und was an dieser indischen
Weise noch spezifisch wichtiger ist als die Aura fernöstlicher Weisheit.
Bei Wurz gewinnt man den Eindruck, daß es um eine Leibesübung
am Morgen in Verbindung mit Gebet geht, und weil es so etwas im indischen
Yoga gab und im Christentum so explizit nicht, hat man die entsprechende
Yoga-Übung mit dem eigenen christlichen Beten verbunden und es als
„Das indische Sonnengebet" etikettiert.
Bis auf die m.E. ziemlich wesentliche
Tatsache, daß man über den ursprünglichen Sinn eben dieser
Haltungen und ihrer Symbolik im Unklaren gelassen wird, spricht wie gesagt
nach den eingangs genannten Bedenken wohl nichts grundsätzlich gegen
die Arbeit von Sebastian Painadath und Hubert Wurz, wenn sie christliches
Gebet mit einer mehr oder weniger säkularisierten Körperübung
aus Indien verbinden. Meine Kritik bezieht sich bei beiden Autoren auf
die nominelle Darstellung dieses leibbezogenen Betens. Davon abgesehen
läßt sich über die beiden Veröffentlichungen resümieren,
daß das Heftchen Painadaths vielleicht den Absolventen seiner Kurse
und dem Geübten, der noch Anregungen zu weiteren Haltungen haben möchte,
eine Hilfe sein kann. Aber ansonsten ist man in jedem Fall mit der Anleitung
von Hubert Wurz besser bedient.
Gereon Vogler